DANAË
Danaë ( griechisch Δανάη ) war in der griechischen Mythologie die Tochter des Arkisios und der Aganippe, Geliebte des Zeus und mit ihm Mutter des Heroen Perseus.
Akrisios, der König von Argos, hatte zwar eine Tochter, aber keinen männlichen Erben. Gewarnt vom Orakel („Du wirst keine Söhne haben und dein Enkel wird dich töten.“), verwahrt er die noch kinderlose Δανάη in einem Verlies, das mit bronzenen Türen gesichert ist und von wilden Hunden bewacht wird. Anderen Quellen zufolge wird sie in einen bronzenen Turm gesperrt. Doch der Göttervater Zeus begehrt sie und findet durch das Dach des Gefängnisses Zugang zu ihr, indem er sich in einen goldenen Regen verwandelt. Δανάη gebiert ihm den Sohn Perseus.
Um seinem Schicksal zu entgehen, lässt Akrisios Δανάη mit ihrem Säugling in eine kleine hölzerne Arche bringen und setzt die beiden auf dem Meer aus; aber Zeus′ Bruder Poseidon glättet das Meer, damit sie nicht ertrinken. Als sie auf der Kykladeninsel Seriphos an Land gespült werden, birgt der Fischer Diktys die beiden und bringt sie zu seinem Bruder Polydektes, der König der Insel ist. Polydektes allerdings beginnt Danaë nachzustellen, doch Dyktis, wie später auch der heranwachsende Perseus, wissen sie zu beschützen. So kommt es Polydektes nur gelegen, dass der forsche Jüngling Perseus forteilen will, um das Haupt der Gorgone Medusa zu erbeuten, das jeden, der es ansieht, zu Stein erstarren lässt.
Vor dem Orakel gibt es kein Entrinnen: Ein Diskus von Perseus, bei seiner Rückkehr in einem Wettkampf geschleudert, wird von den Göttern so abgelenkt, dass der Grossvater Akrisios tödlich getroffen wird.
ACHILLEUS
Achilleus, lat. Achilles, dt. Achill, war ein griechischer Heros, Sohn des Peleus und der Thetis (daher der Pelide), der tapferste griechische Held im Kampf um Troja. Er wurde von seiner Mutter bis auf die Ferse unverwundbar gemacht (daher Achilles-ferse; empfindliche Stelle), der Kentaur Cheiron erzog ihn. Da ihm bestimmt war, vor Troja zu fallen oder ein langes, ruhmloses Leben zu führen, versteckte seine Mutter ihn, als Mädchen verkleidet, bei den Töchtern des Lykomedes auf Sykros, wo er dessen Tochter Deidameia heiratete. Sein Sohn war Neoptolemos.
Da nach einer Weissagung Troja ohne Achilleus nicht erobert werden konnte, machte ihn Odysseus durch eine List ausfindig. Achilleus zog mit in den Krieg und vollbrachte zahlreiche Heldentaten. Als er im 10. Kriegsjahr von Agamemnon der Sklavin Brisëis beraubt wurde, zog er sich voll Zorn vom Kampf zurück; er griff erst wieder ein, um seinen von Hektor getöteten Freund Patrokles zu rächen, und tötete Hektor im Zweikampf.
Nach dem Tod von Hektor standen die Amazonen den Trojanern bei. Deren Königin Penthesilea wurde im Zweikampf von Achilleus getötet. Achilleus verliebte sich in die Sterbende.
Achilleus fiel durch einen von Apollon gelenkten Pfeil des Paris an der Ferse getroffen. Der Zorn des Achilleus bildet das Leitthema der Illias.
Achilleus’ “glühende Freundschaft zu Patrokles” führten – wie Sextus Empiricus zu berichten weiss – einige antike Denker auf Männerliebe zurück.
Berühmt ist die Paradoxie von Achilleus und der Schildkröte des Philosophen Zenon aus Elea.
ADMETE
Admete ist Tochter des Eurystheus.
Die Amazone Hippolyte hatte von Ares einen Gürtel als Geschenk erhalten, den Admete begehrte. Herakles wurde deshalb beauftragt, den Gürtel zu beschaffen. Herakles erbeutete den Gürtel.
AGAMEMNON
Agamemnon ist ein sagenhafter König von Mykene, Sohn des Atreus (daher der Atride genannt) und der Aërope, Bruder des Menelaos und der Anaxabia. Als Helene die Schwester seiner Frau Klytaimestra und Frau seines Bruders, von Paris geraubt worden war, übernahm er in dem dadurch entbrannten Krieg gegen Troja den Oberbefehl über das griechische Heer.
Vor der Fahrt der Flotte opferte er seine Tochter Iphigeneia. Als er im Trojanischen Krieg seine Sklavin Chryseis zurückgeben musste, liess er Achilleus’ Lieblingssklavin Brisëis holen und erregte damit dessen Zorn. Nach dem Fall Trojas kehrte er mit der kriegsgefangenen Kassandra nach Hause zurück und wurde von seiner Frau Klytaimestra oder ihrem Liebhaber Aigisthos oder von beiden gemeinsam beim Mahle oder im Bad erschlagen. Er wurde später von seinem Sohn Orestes gerächt.
AMAZONEN
Die Amazonen, Nachkommen des Ares, sind ein kriegerisches, eroberungslustiges Frauenvolk in Kleinasien. Die Amazonen duldeten die Männer nur, um ihr Geschlecht fortzupflanzen.
Die Königin der Amazonen Hippolyte hatte von Ares einen Gürtel als Geschenk erhalten, den Admete begehrte. Herakles wurde deshalb beauftragt, den Gürtel zu beschaffen. In Themiskyra wurde er zunächst freundlichen von der Königin aufgenommen, doch schon bald hetzte Hera die Amazonen gegen ihn auf und es kam zu einem Kampf, in dem die Amazonen geschlagen wurden und Hippolyte getötet wurde. Herakles erbeutete den Gürtel.
Aus einem Kampf gegen die Amazonen brachte Theseus deren Königin Antiope als Gemahlin mit nach Athen. Aus Rache fielen die Amazonen in Attika ein, wurden jedoch von Athen besiegt.
Bellerophontes bestand mit Hilfe des Flügelrosses Pegasos den ihm von Iobates aufgetragenen Kampf gegen die Amazonen erfolgreich.
Die Amazonen kämpften im trojanischen Krieg auf trojanischer Seite. Dabei wurde ihre Königin Penthesilea von Achilleus getötet.
ANTIGONE
Antigone ist eine Tochter von Oidipus und der Iokaste, Schwester von Ismene, Polyneikes und Eteokles. Sie begleitete ihren alten, blinden Vater bis zu seinem Tod in Attika.
Als ihre Brüder im Kampf um Theben gefallen waren, bestattete Antigone trotz des Verbotes ihres Onkels Kreon auch Polyneikes der mit den Sieben gegen Theben gekämpft hatte. Sie wurde deshalb zur Strafe in eine Felsenhöhle eingemauert und erhängte sich dort.
Haimon, Kreons Sohn und ihr Verlobter, kam zu ihrer Befreiung zu spät und tötete sich.
ANDROMACHE
Andromache ist die Frau des Trojaners Hektor. Sie betrauert den Tod Hektors tief. Nach der Eroberung Trojas wurde sie Sklavin des Neoptolemos.
Ihr Sohn Astyanax wurde von der Griechen getötet. Nach dem Tode des Neoptolemos vermählte sie sich mit ihrem Schwager Helenos.
Der griechische Kriegsgott Ares ist Sohn des Zeus und der Hera. Ihm zur Seite stehen seine Schwestern Eris und Enio.
Ares ergriff nie Partei für die eine oder andere Gruppe, die sich bekämpften. Je nach Laune schlug er sich auf die Seite der einen oder der anderen. Vor allem Streit und Plünderungen, Gemetzel und Blutbad, das Geräusch aufeinanderstossender Waffen bereiteten ihm Vergnügen.
Wegen dieser Vorlieben und seiner Nichtbeachtung der Gesetze war er bei den anderen Göttern verhasst, angefangen bei denen, die ihn hervorgebracht hatten. Sehr geschätzt hingegen war er bei Hades, der glücklich darüber war, alle in den Schlachten Gefallenen in seinem Reich willkommen zu heissen.
Aphrodite empfand für ihn eine starke Leidenschaft, was den Zorn von Hephaistos heraufbeschwor. Die Liebes-göttin gebar ihm Deimos, Phoebus, Harmonia, Eros und Anteros. Auch die Amazonen gehören zu seiner Nachkommenschaft.
Diomedes schlug ihn mit Athenas Hilfe vor Troja und die Aloaden fesselten ihn und hielten ihn dreizehn Monate lang in einem eisernen Fass gefangen, bis er schliesslich von Hermes befreit wurde. Poseidon strengte sogar einen Prozess wegen vorsetzlicher Tötung gegen ihn an, bei dem er jedoch freigesprochen wurde.
AUGEIAS
Augeias, Sohn des Gottes Helios, war König von Elis.
Er besass Stallungen mit dreitausend Rindern, die seit dreissig Jahren nicht mehr gesäubert worden waren.
Eurystheus befahl Herakles die Stallungen des Augeias in einem Tag zu reinigen. Herakles verlangte von Augeias ein Zehntel seines Viehs aus, falls ihm die Reinigung in einem Tag gelingen sollte.
Darauf leitete er die Flüsse Alpheios und Peneios durch die Ställe, die auf diese Weise rasch gesäubert wurden. Als Augeias jedoch erfuhr, dass Herakles im Auftrag von Eurystheus gehandelt hatte, enthielt er ihm den ausgemachten Lohn vor. Herakles rächte sich später, indem er die Gegend von Elis zerstören liess.
BELLEROPHONDES
Der korinthische Heros Bellerophontes lebte am Hofe des Königs Proitos. Dessen Frau Stheneboia liebte ihn. Von Bellerophontes zurückgewiesen, verleumdete sie ihn bei Proitos, worauf dieser Bellerophontes zu seinem Schwiegervater Iobates nach Lykien schickte, um ihn töten zu lassen.
Bellerophontes bestand jedoch mit Hilfe des Flügelrosses Pegasos die ihm von Iobates aufgetragenen Kämpfe gegen die Chimaira und die Amazonen erfolgreich. Das goldene Zaum, mit dem er Pegasos bändigen konnte hat er von Athena erhalten.
Bellerophontes rächte sich an der Frau des Proitos und versuchte später, mit Pegasos in den Himmel zu reiten. Zur Strafe stürzte er ab.
BRISËIS
Brisëis ist ein Sklavin. Sie war die Geliebte des Achilleus. Als Agamemnon Chryseis zurückgeben musste, liess er Brisëis zu sich bringen und verursachte dadurch den Zorn des Achilleus.
CHAOS
Aus dem Chaos, einem ungeordneten und ungeformten Weltzustand gingen – nach Hesiodos – am Anfang Eros, Tartaros, Nyx und Gaia hervor. Auch Erebos stammt direkt vom Chaos ab.
Charybdis ist ein Meeresungeheuer und lauerte mit Skylla an einer Meeresenge. Charybdis sog der Meeresenge gegenüber dreimal am Tage das Wasser ein und stiess es brüllend aus. Als Odysseus durch die Meeresenge fuhr, mied er auf Rat der Kirke ihre Seite.
Die Argonauten widerstanden mit Hilfe der Nereiden der Charybdis. Aeneas wich der Charybdis aus.
CHIMAIRA
Chimaira ist ein von Echidna und Typhon abstammendes feuerschnaubendes Ungeheuer. Sie war vorn ein Löwe, in der Mitte eine Ziege und hinten eine Schlange. Aus ihren zahlreichen Köpfen spie sie Feuer.
Bellerophontes tötete sie.
CHARON
Charon ist der Totenfährmann in der Unterwelt, übernahm die Seelen der Toten, um sie gegen einen Obolos, den sie mit sich führen mussten, über die Unterweltströme überzusetzen und an das Tor des Hades zu bringen.
DAIDALOS
Daidalos, Sohn von Alkippe und Eupalamus, ist ein erfindungsreicher Künstler und Baumeister aus Attika. Er ist von Naukrate Vater des Ikaros.
Daidalos baute die hölzerne Kuh mit deren Hilfe Pasiphaë von einem Stier den Minotauros empfing.
Er baute für Minos das Labyrinth des Minotauros. Weil er Ariadne zur List mit dem Garnknäuel geraten hatte, wurde er von Minos gefangen gesetzt.
Mit Hilfe von aus Federn und Wachs hergestellten Flügeln entfloh Daidalos mit seinem Sohn Ikaros. Das Wachs der Flügel des Sohnes schmolz als dieser der Sonne zu nahe kam. Ikaros stürzte ins Meer. Daidalos gelangte nach Sizilien zu König Kokalos.
DANAË
Danaë ( griechisch Δανάη ) war in der griechischen Mythologie die Tochter des Akrisios und der Aganippe, Geliebte des Zeus und mit ihm Mutter des Heroen Perseus.
Akrisios, der König von Argos, hatte zwar eine Tochter, aber keinen männlichen Erben. Gewarnt vom Orakel („Du wirst keine Söhne haben und dein Enkel wird dich töten.“), verwahrt er die noch kinderlose Δανάη in einem Verlies, das mit bronzenen Türen gesichert ist und von wilden Hunden bewacht wird. Anderen Quellen zufolge wird sie in einen bronzenen Turm gesperrt. Doch der Göttervater Zeus begehrt sie und findet durch das Dach des Gefängnisses Zugang zu ihr, indem er sich in einen goldenen Regen verwandelt. Δανάη gebiert ihm den Sohn Perseus.
Um seinem Schicksal zu entgehen, lässt Akrisios Δανάη mit ihrem Säugling in eine kleine hölzerne Arche bringen und setzt die beiden auf dem Meer aus; aber Zeus′ Bruder Poseidon glättet das Meer, damit sie nicht ertrinken. Als sie auf der Kykladeninsel Seriphos an Land gespült werden, birgt der Fischer Diktys die beiden und bringt sie zu seinem Bruder Polydektes, der König der Insel ist. Polydektes allerdings beginnt Danaë nachzustellen, doch Dyktis, wie später auch der heranwachsende Perseus, wissen sie zu beschützen. So kommt es Polydektes nur gelegen, dass der forsche Jüngling Perseus forteilen will, um das Haupt der Gorgone Medusa zu erbeuten, das jeden, der es ansieht, zu Stein erstarren lässt.
Vor dem Orakel gibt es kein Entrinnen: Ein Diskus von Perseus, bei seiner Rückkehr in einem Wettkampf geschleudert, wird von den Göttern so abgelenkt, dass der Grossvater Akrisios tödlich getroffen wird.
DIOSKUREN
Dioskuren (griech. Zeussöhne) sind die Zwillingssöhne der Leda: Polydeukes und Kastor. Der Vater war entweder Zeus oder Ledas Gemahl Tyndareos. Eventuell war auch Zeus Vater des Polydeukes und Tyndareos Vater des Kastor.
Kastor zeichnete sich als Rossebändiger aus, Polydeukes im Faustkampf (z. B. mit Amykos). Sie holten ihre von Theseus geraubte Schwester Helene aus Aphidnai zurück und führten dessen Mutter Aithra als Gefangene fort, nahmen am Zug der Argonauten, an der Kalydonischen Jagd teil, gerieten beim Raub der Töchter des mythischen Königs Leukippos Hilareia und Phoibe mit deren Verlobten, den messenischen Apharetiden Idas und Lynkeus, in Streit. Kastor wurde von Idas getötet.
Die beiden unzertrennlichen Brüder lebten mit Erlaubnis von Zeus danach abwechselnd gemeinsam in der Unterwelt und im Olymp.
DRYOPE
Dryope, eine Nymphe aus Arkadien, wurde von Hermes geliebt. Aus dieser Verbindung ging Pan hervor. Auch Apollon verliebte sich in sie und näherte sich ihr in der Gestalt einer Schildkröte.
Als Epigonen bezeichnet man die Söhne der Sieben gegen Theben. Sie zogen zehn Jahre nach dem Untergang der Väter unter Adrastos nach Theben und zerstörten es. Zu ihnen gehören u. a. Alkmaion und Thersandros.
Erato ist eine der neun Musen. In spätrömischer Zeit wurden sie als Muse der Lyrik und der erotischen Poesie betrachtet.
EUTERPE
Euterpe ist eine der neun Musen. In spätrömischer Zeit wurden sie als Muse des Flötenspieles betrachtet.
EUPHROSYNE
Euphrosyne (griech.der Frohsinn) ist eine der drei Chariten. Sie ist Tochter von Zeus und Eurynome und Schwester von Aglaia und Thaleia.
Eros ist der griechische Gott der Liebe. Am Anfang entsprang – nach Hesiodos – Tartaros zusammen mit Tartaros, Gaia und Nyx dem Chaos.
Später wurde er allgemein als der Sohn des Ares und der Aphrodite angesehen, der sich in Begleitung seiner Mutter befand und als geflügelter Bogenschütze dargestellt wurde. Mit seinen Pfeilen erregte er nicht nur die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern auch die Liebe zwischen Männern. Seine Geliebte ist Psyche. Ein Deutung des Eros durch Diotima von Mantinea ist in Platons Symposion überliefert.
ERINYNYEN – EUMENIDEN
Erinnyen bzw. Erinnyen waren Rachegöttinnen und bestraften die menschlichen Ungerechtigkeiten. In Athen wurden sie Eumeniden genannt und auch als Segensgöttinnen verehrt.
Die Erinnyen wurden zuweilen für die Töchter des Hades und der Persephone gehalten, doch die meisten Quellen gehen davon aus, dass sie durch die Blutstropfen des Uranos gezeugt wurden. Gaia veranlasste Kronos, den Uranos mit einer Sichel zu entmannen. Die dabei auf die Erde fallenden Blutstropfen fing Gaia auf und gebar daraus die Erinnyen und die Giganten.
Die Erinnyen waren Schützerinnen der sittlichen Ordnung. Sie bestraften erbarmungslos alles Unrecht, vor allem Blutschuld und Mord. Sie versetzten die Frevler in Wahnsinn (Verfolgung des Orestes) und brachten Tod und Verderben.
So wurde Alkmaion von den Erinnyen verfolgt, weil er seinen Vater an der bestechlich-verräterischen Mutter rächte. Im allgemeinen sind drei Erinnyen bekannt: Allekto, Megaira und Tisiphone.
Sie wurden als geflügelte weibliche Wesen dargestellt mit in die Haare eingeflochtenen Schlangen, Fackeln und Geisseln, sowie Blutstropfen, die aus den Augen treten. Die Erinnyen fuhren mit Brüllen und Bellen einher. Häufig wurden sie mit den Keres identifiziert. Die Römer nannten sie Furien.
Gaia oder Ge, lat. Gaea, ist nach der griechischen Götterlehre die lebenserzeugende und lebentragende Erde. Sie entsprang – nach Hesiodos – am Anfang zusammen mit Eros, Tartaros und Nyx dem Chaos.
Gaia ist als Hervorbringerin und Trägerin aller Lebewesen Allmutter und Urgottheit, in der sich vorgriechische und archaische griechische Vorstellungen vereinigten. Sie brachte aus sich Uranos (Himmel), Pontos und die Gebirge hervor. Als Gemahlin des Uranos gebar sie die Titanen, die Kyklopen und die Hekatoncheiren.
Weil Uranos seine Kinder hasste, verbarg er sie in der Erde (Gaia). Gaia veranlasste deshalb Kronos, den Uranos mit einer Sichel zu entmannen. Die dabei auf die Erde fallenden Blutstropfen fing Gaia auf und gebar daraus die Erinnyen und Giganten. Danach übernahm Kronos die Weltherrschaft. Gaia ist von Pontos Mutter von Phorkys, Ketos, Nereus und Thaumas.
GIGANTEN
Die Giganten sind furchterregende, gewaltige Riesen. Sie wurden von Gaia aus den bei der Verstümmelung des Uranos auf sie gefallenen Blutstropfen hervorgebracht.
Sie kämpften gegen die Götter des Olymps und den mit ihnen verbundenen Herakles. Dieser Kampf wird als Gigantomachie bezeichnet. Die besiegten Giganten wurden von den Göttern unter die Erde geschleudert. Zu den Giganten gehören Agrios, Alkyoneus, Porphyrion, Enkelados, Polybotes, Thoon und Tityos.
GOLDENES VLIES
Das Goldene Vlies ist in der griechischen Sage das Fell eines goldenen Widders. Nephele hatte ihn von Hermes erhalten und gab ihn ihren Kindern Phrixos und Helle. Auf ihn entkam Phrixos zum König Aietes nach Kolchis, opferten den Widder dem Zeus und hängte das Fell in einem Hain des Ares auf, wo er von einem Drachen bewacht wurde. Iason und die Argonauten brachten es nach Griechenland zurück.
HADES
Hades (der Unsichtbare), auch Aides oder Aidoneus genannt, ist der finstere König der Unterwelt. Wie er wird auch die Unterwelt Hades genannt. Er ist Sohn des Kronos und der Rhea, sowie Bruder von Zeus, Poseidon, Hera, Demeter und Hestia. Hades ist Gemahl der Persephone.
Er wurde zusammen mit Poseidon, Hera, Hestia und Demeter vom Vater verschlungen. Zeus befreite sie.
Zusammen mit seinen Geschwistern kämpfte er gegen die Titanen. Ihm half dabei eine Tarnkappe die er von den Kyklopen geschenkt bekam. Als die Teilung der Welt unter den Brüdern vorgenommen wurde, erhielt er die Unterwelt.
Da er den Toten keine Rückkehraus seinem Reich gestattete, war er bei den Menschengefürchtet und verhasst.
Ihm zur Seite standen Dämonen und verschiedene Kobolde, die ihm untergeben waren z. B. Charon, Minos und Kerberus.
HESTIA
Hestia ist Tochter des Kronos und der Rhea, Schwester von Hera, Hades, Demeter, Poseidon und Zeus. Die jungfrauliche Hestia ist Göttin des Herdfeuers und des Familienherdes, der zugleich Kultplatz der Familie war.
HEKABE
Hekabe ist die Gemahlin des Priamos, Mutter von Hektor, Paris, Helenos, Kassandra und Polydoros. Sie erlebte bei der Zerstörung Trojas den Tod aller Angehörigen und wurde Sklavin des Odysseus.
Hekabe blendete Polymestor, den Mörder ihres jüngsten Sohnes Polydoros. Zuletzt wurde sie in einen Hund verwandelt.
HIPPOLYTOS
Hippolytos ist Sohn des Theseus und der Amazone Antiope. Der junge Jäger weihte sich ganz der Göttin Artemis. Daher wies er die Liebe seiner Stiefmutter Phaidra zurück.
Darauf beschuldigte sie ihn rachsüchtig bei seinem Vater unerlaubter Nachstellungen und beging Selbstmord. Hippolytos stürzte, von seinem Vater verflucht, vom Wagen und wurde zu Tode geschleift, als seine Pferde durch ein auf Bitten von Theseus von Poseidon gesandtes Meerungeheuer scheu gemacht wurden.
KALCHAS
Kalchas, lat. Calchas, war ein griechischer Vogelschauer und Seher. Er weissagte die Dauer des Trojanischen Krieges, dass ohne Achilleus Troja nicht erobert werden können. Er erlärte den Zorn der Artemis in Aulis, forderte deshalb die Opferung Iphigeneias, erlärte das an Chrysëis verübte Unrecht als die Ursache der Pest von Troja, riet zur List, das hölzerne Pferd zu bauen, wurde im Seherwettstreit von Mopsos geschlagen. Kalchas ist die Hauptfigur meiner Simulation des Prophetenparadoxons.
IKAROS
Ikaros ist Sohn von Daidalos und Naukrate. Mit Hilfe von aus Federn und Wachs hergestellten Flügeln entfloh Daidalos mit seinem Sohn Ikaros aus der Gefangenschaft bei Minos. Das Wachs der Flügel von Ikaros schmolz als dieser der Sonne zu nahe kam. Ikaros stürzte ins Meer. Es erhielt nach ihm den Namen Ikarisches Meer.
IPHIGENEIA
Iphigeneia ist eine Tochter Agamemnon und der Klytaimestra, Schwester von Chrysothemis, Elektra und Orestes.
Da ihr Vater eine der Artemis heilige Hirschkuh erlegt hatte, verhinderte diese die Ausfahrt der griechischen Flotte aus Aulis nach Troja. Der Seher Kalchas verkündete, Iphigeneia sollte zur Sühne geopfert werden.
Unter dem Vorwand der Vermählung mit Achilleus wurde Iphigeneia nach Aulis geholt. Während der Opferhandlung wurde sie von Artemis als ihre Priesterin zu den Tauriern entrückt und an ihrer Stelle eine Hirschkuh unterschoben.
In Tauris müsst Iphigeneia alle ankommenden Fremden der Göttin opfern. Als auch Orestes und Pylades, die das Bild der Artemis entführen wollten, auf diese Weise umkommen sollten, entfloh Iphigeneia mit ihnen nach Griechenland.
KALYPSO
Die Nymphe Kalypso lebte auf der Insel Ortygia. Sie ist Tochter des Atlas und liebte den schiffbrüchigen Odysseus und behielt ihn sieben Jahre bei sich, musste ihn dann aber freilassen, da es Hermes ihr befahl.
KERBEROS
Der blutgierige Hund Kerberos ist Sohn von Typhon und Echidna. Kerberos hatte eine eherne Stimme und mehrere Köpfe. Er war von Schlangen umwunden. Kerberos behütete den Eingang zum Hades. Er liess die ankommenden Toten durch, gestattete aber keinem die Rückkehr. Herakles holte ihn vorübergehend im Auftrag von Eurystheus auf die Oberwelt. Orpheus besänfigte ihn mit seinem Gesang.
KENTAUROS
Kentauros ist ein Fabelwesen der griechischen Sage mit menschlichem Oberkörper und Pferdeleib. Er ist Nachkomme des Ixion und der Nephele. Seine Söhne sind die Kentauren.
KIRKE
Kirke, lat. Circe (davon bezirren = bezaubern) ist in der griechischen Sage die zauberkundige Tochter des Helios.
Sie lebte auf der Insel Aiaia oder an der Westküste Mittelitaliens (am Vorgebirge Circei). Sie verwandelte die Gefährten des Odysseus in Schweine, wurde aber von diesem gezwungen, den Zauber zu lösen. Sie schickte Odysseus zur Befreiung Teiresias zu Hades und verkündete ihm danach seine weiteren Schicksale. Beider Sohn ist Telegonos.
KLOTHO
Klotho ist eine der Moiren. Sie ist Tochter von Zeus und der Themis, Schwester der Lachesis, der Atropos und der Horen.
Klotho spinnt nach der griechischen Sage den Lebensfaden.
Lotophagen heissen die Lotosesser, bei denen Odysseus während seinen Irrfahrten landete.
LAISTRIGONEN
Die Laistrygonen sind menschenfressende, im Mittelmeer angesiedelte Riesen. Odysseus landete mit seiner Flotte im ungastlichen Land der Laistrygonen. Sie zertrümmerten mit Felsbrocken zwölf Schiffe der Flotte und frassen die Besatzung. Nur Odysseus selbst konnte sich mit seinem eigenen Schiff vor ihrer Zerstörungswut auf die hohe See retten.
LYKOMEDES
Lykomedes war König auf der Insel Skyros. Bei dessen Töchtern (u. a. Deidameia) verbarg Thetis ihren Sohn Achilleus als Mädchen verkleidet.
MINOTAUROS
Minotauros ist eine Ungeheuer in Gestalt eines Menschen mit Stierkopf. In Liebe zu dem von Poseidon gesandten Stier entbrannt, liess Pasiphaë sich von Daidalos eine hölzerne Kuh bauen. Aus der Liebesverbindung ging Minotauros hervor. Minos, der Mann von Pasiphaë, liess von Daidalos das Labyrinth für Minotauros bauen. Die Athener müssten als Tribut für ihre Niederlage jährlich sieben Mädchen und Jünglinge dem Minotauros zum Frass liefern. Davon befreite sie Theseus schliesslich, indem er Minotauros tötete.
MEDEA
Medeia, lat. Medea, ist in der griechischen Sage die zauberkundige Tochter des Aietes von Kolchis. Von Liebe zu Iason erfüllt, half sie diesem durch eine zauberkräftige Salbe bei der Bewältigung der von Aietes für die Gewinnung des Goldenen Vlieses gestellten Aufgaben und schläferte den das Vlies bewachenden Drachen ein. Nach dem Raub des Vlieses floh sie mit Iason und den Argonauten.
Um den Vater, der sie verfolgte, aufzuhalten, tötete sie ihren Bruder Apsyrtos und zerstreute seine Glieder. Auf der Heimfahrt vermählte sie sich mit Iason. Als sie wegen des von ihr verschuldeten Todes des Pelias von Iolkos fliehen musste, gingen sie nach Korinth. Dort warb Iason um Kreons Tochter Glauke. Aus Rache tötete Medeia diese und Kreon sowie ihre beiden eigenen Kinder, die sie Iason geboren hatte, und entfloh auf einem mit Drachen bespannten Wagen zu Aigeus nach Athen.
MEDUSA
Medusa ist die Sterbliche der drei Gorgonen. Als sie von Poseidon schwanger war, hieb ihr Perseus das Haupt ab. Dabei bediente er sich, um ihren versteinernden Blick zu vermeiden eines Spiegels.
Aus dem Rumpf der Medusa sprangen Chrysaor und Pegasos hervor. Das Haupt der Medusa gab Perseus Athena, die es auf ihrem Brustpanzer trug.
MUSEN
Die Musen sind in der griechischen Antike die Schutzgöttinnen der Künste (Gesang, Musik, Tanz, Dichtung und später auch der Wissenschaften).
Mnemosyne gebar sie dem Zeus in Pirien am Olymp. Apollon war der Herr der Musen. Ihr Zahl wurde zunächst mit drei, aber dann mit neun angegeben. Hesiodos nannte zuerst ihre Namen.
In spätrömischer Zeit wurden ihnen Gebiete zugeteilt: Erato die Lyrik und die erotische Poesie, Euterpe das Flötenspiel, Kalliope die epische Dichtung, Kleio die Geschichtsschreibung und ebenfalls die epische Dichtung, Melopomene die Tragödie, Polymnia der Tanz und die Musik, Terpisichore die Lyra und der Tanz, Thaleia der Komödie sowie Urania die Sternkunde.
MORPHEUS
Morpheus ist Gott des Traumes. Er ist Sohn des Schlafgottes Hypnos.
Morpheus erschien den Menschen in verschiedenen Gestalten. Die Musenheiligtümer wurden Museion genannt.
NEREUS
Nereus ist in der griechischen Sage ein sanfter, greiser Meeresgott. Er ist Sohn des Pontos und der Gaia, Bruder von Ketos. Phorkys und Thaumas.
Seine Gemahlin Doris gebar ihm die 50 Nereiden. Nereus besass die Gabe der Weissagung.
NEREIDEN
Nereiden sind die Nymphen des Meeres. Die 50 Töchter des Meeresgottes Nereus und der Doris wurden besonders von den Seeleuten verehrt. Die bedeutendsten unter ihnen sind Amphridite, die Gemahlin Poseidons, Galatea, Thetis, die Mutter des Achilleus, Klymene sowie Arethusa.
NYMPHEN
Nymphen (griech. nymphe, Braut, junge Frau) sind niedere Naturgottheiten, oft Töchter des Zeus. Die Nymphen sind schöne, junge
Mädchen, die sich in freier Natur mit Reigentanz, Gesang und Spiel beschäftigen. Mitunter sind die Nymphen Begleiterinnen von Göttern, die in freier Natur wirken (Apollon, Dionysos, Artemis) oder in Gemeinschaft mit Satyrn. Sie spendeten Segen und Fruchtbarkeit (Bedeutung des Wassers in südlichen Ländern), konnten den Menschen jedoch auch gefährlich werden. Man teilte Nymphen nach den Naturbereichen ein, in denen sie wirkten.
Die Najaden gehörten zu den Quellen, Teichen, Seen. Die Nereiden lebten im Meer. Die Oreaden hielten sich in den Bergen und Wäldern auf. Die Dryaden wohnten in Bäumen. Während die übrigen Nymphen als langlebig, aber nicht unsterblich galten, glaubte man, dass Dryaden mit dem Leben ihres Baumes endeten. Besonders galt das für Hamadryaden, die mit dem Baum starben.
Der Übergang zwischen den Nymphengruppen ist fliessend. Vielfach wurde eine bestimmte Nymphe einem bestimmten Gewässer oder Ort zugeteilt. Viele Lokalsagen sind mit Nymphen verbunden, die in alten, volkstümlichen, ländlichen Kulten verehrt wurden (an Altären und in Grotten). Sie erhielten von der Landbevölkerung unblutige Opfer und Weihgeschenke. Auch die Hyaden, Töchter des Atlas.
NYX
Nyx, die Nacht, ist bei Hesiod. Tochter des Chaos. Sie brachte mit Erebos Hemera und Aither hervor. Von der Nyx stammen Thanatos, Hypnos, Momos, die Keres, die Hesperiden, Nemesis, Eris.
OIDIPUS
Oidipus ist der Sohn des Königs Laios und der Iokaste. Er ist Vater von Antigone, Ismene, Eteokles und Polyneikes.
Vom Orakel von Delphi wurde er als künftiger Mörder seines Vaters und Gatte seiner Mutter bezeichnet. Daher wurde er von seinen Eltern mit durchgebohrten Füssen auf dem Kithairon ausgesetzt.
Von Hirten gefunden, wurde er dem kinderlosen König Polybos von Korinth übergeben, der ihn als seinen Sohn aufzog.
Unwissentlich erschlug Oidipus in Phokis seinen Vater. Er befreite Theben durch Lösung des Rätsels der Sphinx, wurde dort König und heiratete ahnungslos seine Mutter.
Als Oidipus die Wahrheit erfuhr, blendete er sich. Von seinen Söhnen bleidigt, verfluchte er sie. Antigone begleitete ihren Vater bis zu seinem Tod in Attika.
ORPHEUS
Der Sänger Orpheus, Sohne der Muse Kalliope und des Flussgottes Oiagros oder Apollons, stammt aus Thrakien. Mit seinem Gesang und Spiel auf der Kithara bewegte er sogar Tiere und Pflanzen. Orpheus nahm an der Fahrt der Argonauten teil.
Während der Odyssee übertönte er mit seinem Gesang die Sirenen.
Als seine Frau Eurydike durch Aristaios’ Schuld an einem Schlangenbiss gestorben war, stieg Orpheus in die Unterwelt hinab und rührte mit seiner Musik deren Herrscher derart, dass sie die Tote zur Erde entliessen. Als sich Orpheus wider das Gebot nach der ihm folgenden Eurydike umdrehte, musste er auf immer ins Totenreich zurückkehren.
Zum Frauenfeind geworden, wurde er später von thrakischen Frauen zerrissen. Nach einer anderen Legende hetzte Dionysos die Mänaden auf ihn, weil Orpheus Apollon mehr verehrte als ihn. Die umhergestreuten Glieder wurden von den Musen gesammelt und bestattet, das Haupt schwamm zur Insel Lesbos.
ORESTES
Orestes ist Sohn von Agamemnon und Klytaimestra, Bruder von Chrysothemis, Iphigeneia und Elektra. Er wurde von seinem Onkel Strophios gemeinsam mit dessen Sohn Pylades erzogen.
Von Apollon zur Blutrache beauftragt, kehrte Orestes im achten Jahr nach des Vaters Tod mit Pylades unerkannt heim. Er gab sich Elektra zu erkennen und erschlug seine Mutter und Aigisthos. Deshalb wurde er von den Erinyen in Wahnsinn versetzt und verfolgt. Er erlangte von Apollon den Rat, in Athen das Bild der Pallas Athena als Schutzflehender zu umfassen. Dort wurde er vom Areopag freigesprochen. Neoptolemos fand durch Orestes in Delphi den Tod. Orestes heiratete später Hermione.
PAN
Pan, der griechische Schutzgott der Hirten und des Kleinviehs, war ein Walddämon. Er ist Sohn des Hermes und der Nymphe Dryope.
Er stammt aus Arkadien, wo er viele Kultstätten besass (entspricht dem römischen Faunus). Pan ist ein lüsternes Mischwesen mit Bocksbeinen, oft mit Bockskopf und Hörnern. Er erfand die Hirtenflöte und spielte darauf (Syrinx).
Pan stellte den Nymphen nach. In der Stille der Mittagsglut und des Mittagsschlafes wurde er gefürchtet. Pan verursachte den panischen Schrecken, die Panik, die er z. B. den Persern vor der Schlacht von Marathon 490 v. u. Z. sandte. Pane treten auch in der Mehrzahl auf, ebenso Panmädchen. Pan wurde wegen der Wortgleichheit mit pan (griech. alles) auch als Allgott gedeutet.
PANDORA
Pandora ist in der Mythologie die erste Frau.
Als Zeus das Feuer, das Prometheus den Menschen mit List zugeführt hatte, auf der Erde leuchten sah, fühlte er sich betrogen und sandte sofort Unheil über das ganze Geschlecht. Er liess von Hephaistos ein Mädchen aus Lehm erschaffen und ihm durch die Götter alle möglichen Reize verleihen.
Aphrodite liess sie von Schönheit erstrahlen, Athena lehrte sie die häuslichen Künste und Hermes pflanzte in ihr Herz die Verlockung, die Lüge und die List. Auf diese Gaben war Hermes sehr stolz. Die erste Frau wurde erschaffen, und Pandora genannt.
Nachdem die Chariten und die Horen sie prunkvoll gekleidet hatten, begleitete Hermes sie zu Epimetheus, der sie, von ihrer Schönheit betört, heiraten wollte.
Sie öffnete das von ihr mitgebrachte Fass und liess alle darin eingeschlossenen Übel ausser der Hoffnung über die Menschen kommen.
Pandora gebar dem Epimetheus Pyrrha.
Perseus ist Sohn von Zeus und Danaë. Da ein Orakel seinem Grossvater Akrisios weissagte, er werde von der Hand eines Enkels sterben, sperrte Akrisios seine Tochter Danaë in ein unterirdisches Gemach. Dort nährte Zeus sich ihr aber in Gestalt eines durch das Dach tröpfelnden Goldregens. So gebar Δανάη Perseus. Als Akrisios davon erfuhr, liess er Δανάη und Perseus in einem Kasten auf dem Meer aussetzen. Die beiden trieben bei der Insel Seriphos an Land und wurden dort von Diktys gerettet.
Polydektes, König der Insel Seriphos, verliebte sich in Δανάη und versuchte den Perseus zu beseitigen, indem er ihn beauftragte, das Haupt Medusa zu erbeuten, deren versteinernder Blick ihn töten sollte.
Mit Hilfe von Athena, Hermes und den Graien gelang es Perseus von den Nymphen Tarnkappe, Ranzen und Flügelschuhe zu erhalten. Er enthauptete Medusa. Dabei bediente er sich um ihren versteinernden Blick zu vermeiden eines Spiegels. Als Perseus Medusa enthauptete entsprangen aus ihrem Rumpf Pegasos und Chrysaor.
Auf dem Rückweg befreite Perseus Andromeda einem Ungeheuer, einer Rache des Poseidon, indem er es tötete oder mit dem Haupt der Medusa versteinerte.
Andromeda wurde seine Frau. Er gab Diktys die Herrschaft über Seriphos und begab sich mit Danaë und Andromeda nach Argos. Der Spruch des Orakels erfüllte sich, als Perseus in Larissa versehentlich den Grossvater Akrisios während eines Kampfspieles mit einem Diskus traf. Perrseus wurde so Herrscher über Argos.
Perseus übergab der Athena das Haupt der Medusa. Seitdem trug Athena das Haupt auf dem Brustpanzer.
Im Tausch mit der Herrschaft über Argos wurde er König von Tiryns und gründete Mykene.
PEGASOS
Pegasos ist ein geflügeltes Wunderpferd, das aus dem Rumpf der Medusa mit seinem Bruder Chrysaor hervorsprang, als ihr Perseus das Haupt abschlug. Bellerophontes bändigte Pegasos mit einem goldenen Zaum, den er von Athena erhalten hatte.
Pegasos half dem Bellerophontes die Chimaira und die Amazonen zu besiegen. Des Pegasos Hufschlag eröffnete auf dem Musenberg Helikon die Hippokrene.
Als Bellerophontes mit ihm in den Himmel aufsteigen wollte, warf ihn Pegasos ab. Im Olymp trug Pegasos dem Zeus Blitz und Donner.
SATYROS
Satyros (auch Satyr) sind Naturdämonen der griechischen Sage. Die Satyrn sind wilde, übermütige, lüsterne Wesen, wie die Silene halb pferdgestaltig dargestellt und von diesen nicht zu unterscheiden.
Sie waren im Gefolge des Dionysos und wurden später oft als junge Schar einem alten Silen gegenübergestellt, der als ihr Vater galt.
RHEA
Die Titanin Rhea (auch Rheie) ist eine Tochter der Gaia und des Uranos. Sie ist Schwester und Gemahlin des Kronos. Ihre Kinder sind Hestia, Demeter, Hera, Hades, Poseidon und Zeus. Kronos verschlang sie sogleich, als Rhea sie ihm geboren hatte, um sich die Herrschaft der Götter zu erhalten.
An Stelle des zuletzt geborenen Zeus gab ihm Rhea einen in Windeln gewickelten Stein.
SPHINX
Die Sphinx ist Tochter der Echidna. Sie ist ein Ungeheuer mit Kopf und Brust einer Frau und geflügeltem Löwenleib.
Sie lauerte bei Theben allen Vorübergehenden auf und verschlang sie, wenn sie das Rätsel nicht lösen konnten, wer zuerst auf vier, dann auf zwei und zuletzt auf drei Beinen gehe. Als Oidipus die Antwort der Mensch fand, stürzte sie sich in den Abgrund.
SIRENEN
Sirenen (griech. Sirenes) sind in der griechischen Sage die Töchter des Acheloos (oder Phorkys), Schadensdämonen, Mischgestalten aus Mensch und Vogel (meist mit Frauenkopf), mit übermenschlichem Wissen und der Gabe, das Wetter zu ändern. Sie betörten durch lieblichen Gesang die vorbeifahrenden Schiffer, die deshalb an den Klippen scheiterten und umkamen.
Odysseus verstopfte auf den Rat der Kirke seinen Gefährten die Ohren mit Wachs, liess sich selbst am Mastbaum festbinden, und entging so dem Verderben. Orpheus übertönte ihren Gesang mit dem seinen. Die Musen besiegten die Sirenen im Gesang, beraubten sie der Federn und trugen diese als Kopfschmuck.
SKIRON
Skiron, Sohn des Poseidon, war Tyrann von Eleusis.
Unbesiegbar im Faustkampf forderte er alle Vorüberziehenden heraus, die sein Territorium betraten. Theseus überwältigte ihn schliesslich und tötete ihn.
Die griechische Mondgöttin Selene ist die Tochter der Titanen Hyperion und Theia und Schwester von Eos und Helios.
Sie wurde mitunter auch als Gemahlin oder Tochter von Helios beschrieben. Dies kann zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass Helios mitunter wie ihr Vater Hyperion genannt wurde. Ihr Geliebter war Endymion.
Selene wurde oft mit Artemis und Hekate identifiziert.
Teiresias stammte aus Theben in Boiotiens. Er war ein berühmter Seher, Zeichendeuter und Wahrsager. Teiresias ist Vater der Manto.
Als er zweimal von je einem Paar Schlangen eine getötet hatte, wurde er in eine Frau, sieben Jahre später wieder in einen Mann verwandelt. Deshalb als Schiedsrichter in der Streitfrage zwischen Zeus und Hera angerufen, ob Mann oder Frau in der Liebe grösseren Genuss fänden. Er hat darauf geantwortet, dass der weibliche Liebesgenuss neunmal so stark wie der männliche sei.
Hera blendete ihn daraufhin, da er das Geheimnis ihres Geschlechts enthüllt hatte. Als Entschädigung verlieh ihm Zeus die Gabe die Sehergabe und die Gabe, auch nach dem Tode in der Unterwelt seinen Verstand zu behalten, oder er wurde blind, weil er die Geheimnisse der Götter ausgeplaudert oder Athena nackt im Bade gesehen hatte. Die Überlieferung berichtet von mehreren Beispielen, bei denen Teiresias seine Sehergabe bewies. So sagte er den Tod des Pentheus voraus und mahnte Pentheus, sich dem Dionysoskult nicht entgegenzusetzen.
Odysseus stieg in die Unterwelt hinab, um ihn über das Schicksal seiner Irrfahrten zu befragen.
TELEMACHOS
Telemachos, lat. Telemachus, ist in der griechischen Sage Sohn des Odysseus und der Penelope. Er stand seiner Mutter gegen die Freier bei. Er holte in Pylos bei Nestor und in Sparta bei Menelaos Auskunft über den Verbleib seines Vaters ein und entging bei der Rückkehr den Mordplänen der Freier.
Bei Eumaios traf er seinen als Bettler unerkannt heimkehrenden Vater, der sich ihm entdeckte. Im Kampf gegen die Freier stand er diesem tatkräftig bei, heiratete später Nausikaa oder Nestors Tochter Polykaste, oder er ging nach dem Tod seines Vaters mit Telegonos und seiner Mutter Kirke, die ihn unsterblich machte. Telemachos heiratete sie, beider Sohn ist Latinos.
THESEUS
Theseus, ein athenischer Nationalheld, war Sohn des mythischen Königs Aigeus oder des Poseidon und der Aithra, von deren Vater Pittheus er in Troizen erzogen wurde. Auf dem Wege von dort zu seinem Vater nach Athen besiegte er viele Ungeheuer (Prokrustes, Sinis, Skiron, Kerkyon). Er bezwang den marathonischen Stier und zog aus, den Minotaurus zu töten. Mit Hilfe des von Ariadne gegebenen Garnknäuels fand Theseus nach der Tötung des Minotaurus aus dem Labyrinth. Er verliess mit Ariadne Kreta, der er die Ehe versprochen hatte, verliess sie aber auf der Insel Naxos.
Nach dem Tode des Aigeus wurde Theseus König von Athen und nahm am Argonautenzug, am Kentaurenkampf und an der Kalydonischen Jagd teil. Peirithoos half ihm beim Raub der Zeustochter Helene. Sie brachten sie zu Theseus’ Mutter Aithra.
Sein Freund Peirithoos veranlasste Theseus, mit ihm in die Unterwelt zu gehen, um Persephone aus der Unterwelt zu befreien. Als sie dabei entdeckt wurden, musste Peirithoos in der Unterwelt bleiben. Theseus wurde von Herakles befreit.
Aus dem Kampf gegen die Amazonen brachte er Antiope als Gemahlin mit nach Athen; diese gebar ihm Hippolytos. Seine zweite Frau Phaidra liebte ihren Schwiegersohn. Dieser wies ihre Liebe zurück.
Darauf beschuldigte Phaidra ihn rachsüchtig bei seinem Vater Theseus unerlaubter Nachstellungen und beging Selbstmord. Hippolytos stürzte, von Theseus verflucht, vom Wagen und wurde zu Tode geschleift, als seine Pferde durch ein auf Bitten von Theseus von Poseidon gesandtes Meerungeheuer scheu gemacht wurden. Im Alter wurde Theseus aus Athen getrieben und auf der Insel Skyros ermordet.
TITANEN
Die Titanen sind ein griechisches Göttergeschlecht. Sie sind Kinder des Uranos (Himmel) und der Gaia (Erde). Im einzelnen sind dies: Okeanos, Koios, Kreios, Hyperion, Iapetos, Theia, Rhea, Klymene, Themis, Mnemosyne, Phoibe, Tethys und Kronos. Trotz und unbändiges Wesen zeichnen die Titanen aus. Sie waren ihrem Vater verhasst und wurden deshalb im Erdinneren festgehalten. Daraufhin entmannte Kronos seinen Vater.
In dem später entstehenden Kampf zwischen den Titanen und den olympischen Göttern unter Zeus’ Führung und im Bunde mit den Hekatoncheiren unterlagen die Titanen und wurde im Tartaros eingeschlossen (Titanomachie).
Zehn Jahre rangen die Titanen und die neue olympische Göttergeneration um die Macht. Die Kämpfe fanden in Thessalien statt, wo die alten Götter die Stellung des Bergs Othrys hielten, während sich Zeus und seine Geschwister auf dem Olymp verschanzten. Eine aussichtslose Lage, die durch den Eingriff der Hekatoncheiren gelöst wurde. Diese wurden von Zeus aus der Tiefe der Erde befreit; Uranos hatte sie damals dahin verbannt.
Es waren riesengrosse Ungeheuer, ein jedes mit fünfzig Köpfen und hundert Armen; mit ihren kräftigen dreihundert Händen fassten sie dreihundert grosse Steine und warfen sie gegen die Titanen, die so übermannt wurden. Ausschlaggebend aber waren die Blitze, die Zeus aus der Tiefe von den Kyklopen, die er befreit hatte, erhielt. Nach der Niederlage wurden die Titanen gefesselt und tief in den Tartaros hinabgestossen.
URANOS
Uranos, lat. Uranus, ist nach der griechischen Götterlehre der Himmel, von Gaia hervorgebracht. Er ist Ahnherr des griechischen Göttergeschlechts. Seine Gemahlin war Gaia mit der er die Titanen, Eurynome, die Kyklopen und die Hekatoncheiren zeugte.
Weil Uranos seine Kinder hasste, verbarg er sie in der Erde (Gaia). Gaia veranlasste deshalb Kronos, den Uranos mit einer Sichel zu entmannen. Die dabei auf die Erde fallenden Blutstropfen fing Gaia auf und gebar daraus die Erinnyen und Giganten. Danach übernahm Kronos die Weltherrschaft.
WINDGOTTHEITEN
Windgottheiten werden in der griechischen Sage meist geflügelt dargestellt. Sie waren Söhne des Astraios und der Eos. Bekannte Windgottheiten waren Boreas, Notos, Euros und Zephyros. In der Odyssee wird der Windgott Aiolos erwähnt.
Xanthos ist zusammen mit Balios eines der beiden unsterblichen Pferde des Achilleus. Sie sind Abkömmlinge der Harpyie Podarge mit Zephyros und ein Hochzeitsgeschenk der Götter an Peleus.
ZYKLOPEN
Die Kyklopen (auch: Kyklopen) sind Söhne des Uranos und der Gaia. Die bekanntesten Kyklopen sind Arges, Brontes und Steropes.
Die Kyklopen sind ungeschlachtete Riesen mit einem Auge auf der Stirn. Sie waren Schmiedegesellen des Hephaistos und galten auch als Baumeister der mehrere Meter dicken Mauern (sog. kyklopische Mauern) in der mykenischen Zeit (z. B. in Tiryns und Mykene). Die Kyklopen wurden von ihrem Vater in die Erdtiefe eingeschlossen. Zeus hat sie befreit. Dafür gaben die Kyklopen dem Zeus Blitz und Donner.
Artemis erhielt von den Kyklopen einen silbernen Bogen, Köcher und Pfeile. Mit diesen Utensilien streifte sie durch die Wälder und Schluchten.
Zeus und Apollon gerieten wegen Asklepios, Sohn des Apollon, aneinander, der, da er es gewagt hatte, mehrere Tote wieder zum Leben zu erwecken und am Ende mit einem Blitzstrahl vernichtet wurde. Apollon rächte sich dafür bei seinem Vater und tötete die Kyklopen. Zeus strafte ihn, indem er ihn dazu verurteilte, neun Jahre lang dem Admetos als Hirte zu dienen.
Auch die Riesen die Odysseus auf der Odyssee traf, werden Kyklopen genannt. Sie sind die brutalen, unkultivierten Söhne des Poseidon. Als die Teilnehmer der Odyssee das Land der Kyklopen erreichte legte Odysseus nur mit einem Schiff und zwölf Mann an und liess die übrigen vorsichtshalber in der Nähe der benachbarten Insel der Ziegen zurück. Mit zwölf Begleitern gelangte er in die Höhle des Riesen Polyphemos der sofort sechs Männer verschlang. Nachdem der Held den Kyklopen mit Wein trunken gemacht hatte, stach er ihm mit einem spitzen, glühenden Pfahl aus Olivenholz sein Auge aus. Am nächsten Morgen band Odysseus seine Gefährten und sich selbst unter den Bäuchen der stärksten Widder aus der Herde des Polyphemos fest und rettete sich so mit ihnen aus der Höhle zu seinem Schiff.
ZEPHYROS
Der griechische Windgott Zephyros (auch Zephir) ist der sanfte, feuchte Westwind. Er ist Sohn des Astraios und der Eos. Zephyros tötete aus Eifersucht Hyakinthos. Mit der Harpyie Podarge zeugte er die schnellen Rosse des Achilleus.
Er nahm die neugeborene Aphrodite auf und brachte sie nach Zypern. Der von Eifersucht geplagte Zephyros ertrug die Freundschaft nicht, die sich Apollon und Hyakinthos entgegenbrachten und tötete Hyakinthos daher.